Heilkräuter ersetzen nicht den Arzt. Bei bestehenden Leiden sollten
Sie unverzüglich einen Arzt konsultieren.
Kleines Heilpflanzen-Alphabet. Quelle: Heilkraft aus Heilpflanzen von
Dr. Rainer Schunk
Anisfrüchte
Bei Husten krampflösend und gut schleimverflüssigend,
zur Milchbildung bei stillenden Müttern, außerdem - gemischt
mit gleichen Teilen Kümmel und Fenchel- bei Blähungen.
Zubereitung/ Anwendung:
1 gehäuften Teelöffel voll in einer Tasse leicht zerdrücken,
mit kochendem Wasser überbrühen und bedeckt
10 Minuten ziehen lassen. Bei Husten mit Honig gesüßt 3mal
täglich gut warm trinken. Bei Blähungen ungesüßt
zu den Mahlzeiten trinken.
Arnikablüten
Äußerlich bei Blutergüssen, Quetschungen, Entzündungen,
Zerrungen, schlecht heilende Wunden, rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden,
Furunkulose, oberflächennaher Venenentzündung. Die innerliche
Anwendung sollte unterbleiben.
Zubereitung/ Anwendung:
1 Teil getrocknete Arnikablüten mit 12 Teilen Kornschnaps in einer
Weithalsflasche ansetzen und unter öfteren umschütteln
10 Tage stehen lassen. Dann durch ein Taschentuch abgießen und die
Blüten darin auspressen. Statt Kornschnaps ist auch ein in gleicher
Weise bereiteter Auszug mit dem preiswerten Isopropylalkohol, dem man
die gleiche Menge Leitungswasser zugesetzt hat, geeignet. Arnikatinktur
gibt es auch offen in der Apotheke, sie ist gehaltreicher.
Umschläge: Entweder 2 Teelöffel voll Tinktur auf eine Tasse
abgekochtes, bedeckt ausgekühltes Wasser. Mit dieser Verdünnung
Kompresse tränken. Oder: 1 gehäuften Teelöffel Blüten
pro Tasse überbrühen. Nach dem Abseihen, Kompresse eintauchen.
Bärlauch
siehe Knoblauch
Baldrianwurzel
Bei Unruhe, Erregungszuständen, Mißstimmung, nervöse Einschlafstörungen,
nervöse Herzbeschwerden, vegetative Dystonie.
Zubereitung/ Anwendung:
Als Tee >1 gehäuften Teelöffel mit 1 großen Tasse Wasser
kalt ansetzen, bedeckt aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.
Brennesselblätter,
Brennesselkraut
Harntreibend, auch bei Prostatabeschwerden; milchbildend; in der
Volksheilkunde zur sog. Blutreinigung, bei Wassersucht, rheumatischen
Beschwerden und Gicht.
Zubereitung/ Anwendung:
1 - 2 gehäufte Eßlöffel mit 1/2 ltr. Wasser kalt ansetzen
und einige Minuten kochen. Man trinkt von der Abkochung über den
Tag verteilt 3 Tassen. Geschmacksverbesserung durch Zusatz von etwas Fenchel
oder Pfefferminze kurz vor dem Abseihen.
Enzianwurzel
Bei Appetitmangel, Magensäuremangel und anderen Verdauungsstörungen.
Nicht bei Sodbrennen.
Zubereitung/ Anwendung:
Man bereitet einen Kaltauszug, indem ein nur gestrichen voller Teelöffel
Schnittdroge mit einer großen Tasse Wasser einige Stunden angesetzt
und nach Abseihen kurz aufgekocht wird. Einfacher ist ein längstens
zehnminütiger Auszug mit siedendem
Wasser. Man trinkt 1/4 Stunde vor den Mahlzeiten 1 Tasse voll.
Eukalyptusblätter
Auswurfförderung bei Husten. Nicht verwenden bei Magen-, Darm-
und Gallenentzündungen und schweren Lebererkrankungen.
Zubereitung/ Anwendung:
1 Teelöffel der Schnittdroge in einer Tasse mit kochendem Wasser
überbrühen und bedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Man süßt
mit Honig und trinkt 3mal täglich eine Tasse gut warmen Tee. Mischungen
mit anderen Hustendrogen sind zu empfehlen.
Fenchel
Bei Blähungen, schleimlösendes Hustenmittel vor allem für
Kinder (Fenchelhonig), ferner unterstützend bei Durchfall und anderen
Verdauungsstörungen bei Säuglingen, in der Volksheilkunde bei
Entzündungen am äußeren Auge. Fenchelöl besitzt starke
Desinfektionskraft.
Zubereitung/ Anwendung:
2 Teelöffel voll Droge frisch quetschen, in einer großen Tasse
mit kochendem Wasser überbrühen und bedeckt 10 Minuten ziehen
lassen. Der warme Tee wird nach Zusatz einer Messerspitze Kochsalz zu
Augenkompressen verwendet. Bei Blähungen und anderen Verdauungsstörungen
ungesüßt und ohne Salz anwenden, bei Husten mit Honig süßen.
Hagebuttenschalen
Bei Vitamin-C-Mangel, erhöhter Vitamin-C-Bedarf: Frühjahr,
Schwangerschaft, Stilllzeit, Fieber, vitaminarme Ernährung.
Zubereitung/ Anwendung:
Man setzt 1 gehäuften Teelöffel voll kernfreier Schnittdroge
mit einer großen Tasse Wasser kalt an und läßt bedeckt
5 Minuten leicht kochen. Der wohlschmeckende, nach Belieben gesüßte
Tee ist als Haustee zum Langzeitgebrauch geeignet.
Heidelbeeren
(Blaubeeren)
Bei Durchfallerkrankungen, vor allem Sommerdurchfälle, auch
im Kindesalter, Beerenabkochung auch zum Mundspülen bei Entzündungen.
Zubereitung/ Anwendung:
Man läßt entweder 2-3 Eßlöffel voll (mindestens
3 Monate gelagerter) getrockneter Beeren verzehren, oder bereitet aus
4 Eßlöffeln Droge und einer Prise Salz mit 1/2 ltr. Wasser
eine zehnminütige Abkochung, die nach dem Abseihen in drei Portionen
über den Tag verteilt kalt getrunken wird. Zusätzliche Diät
ist erforderlich.
Hopfenzapfen/
Hopfenblüten
Bei Nervosität, leichten Schlafstörungen, nervösen
Magenbeschwerden. Bei Prostatabeschwerden ist Hopfen zu meiden!
Zubereitung/ Anwendung:
Bei Nervosität und Schlafstörungen in Mischung mit Baldrianwurzel
und zwar im Verhältnis 1 Teil Hopfen und 3 Teile Baldrian als Teeaufguß.
1 Teelöffel voll Drogenmischung auf eine große Tasse heißes
Wasser, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen.
Man trinkt 1/2 Sunde vor dem Schlafengehen 1 Tasse. Bei nervösen
Magenbeschwerden verwendet man in gleicher Weise aus
1 Teil Hopfen und 1 Teil frisch gequetschtem Kümmel bereiteten Teeauszug.
Johanniskraut
Ölige und Alkoholische Blütenauszüge innerlich bei
vegetativer Dystonie, nervöser Erschöpfung, Beschwerden der
Wechseljahre, depressiven Zuständen, zu Stimmungaufhellung. Volle
Wirkung erst nach ca. 14 Tagen. Äußerlich als ausgezeichnet
heilungsförderndes Hautöl (z.B. Schuppenflechte), auch zur Brustwarzenpflege
während der Stillzeit. Johanniskraut wird als Tee bei Unruhe und
leichten Depressionen (2Teelöffel pro Tasse, langfristig morgens
und abends 1 Tasse) sowie volksheilkundlich bei Durchfall, Bettnässen
etc. verwendet.
Zubereitung Anwendung:
1 gehäufter Teelöffel auf 1/4 ltr. Wasser, nur abbrühen
und kurz ziehen lassen.
Kamilleblüten
Innerlich: Magen- und Darmkrämpfe, Magengeschwür, Blähungen,
Magenschleimhaut- und Darmentzündungen. Zur Inhalation bei Bronchitis,
Schnupfen und Rachenentzündungen. Wirkung bei bakteriellen und Pilzinfektionen.
Äußerlich zu Umschlägen bei Hautverletzungen und Entzündungen,
nicht im Auge. Sitzbäder bei Hämorrhiden und Ausfluß.
Zubereitung/ Anwendung:
Man brüht 1 Eßlöffel voll Kamilleblüten in einer
großen Tasse mit kochendem Wasser und läßt bedeckt 5
Minuten ziehen. Der Tee soll bitter oder mit Süßstoff gesüßt
3mal täglich getrunken werden, bei Magengeschwür und Magenschleimhautentzündung
kurmäßig während einiger Wochen zwischen den Mahlzeiten.
Anwendung auch als Rollkur morgens vor dem Aufstehen, wobei man nach dem
Trinken einer Tasse Tee je 5 Minuten auf Rücken und Bauch und den
beiden Seitenlagen verbringt.
Zu Umschlägen nimmt man die gleiche Menge Droge, zur Inhalation die
doppelte Menge.
Knoblauchzwiebel
Zur Erweiterung der Blutgefäße bei Ateriosklerose, erhöhten
Blutfettwerten, Blutdrucksenkung bei längerer Einnahme der frischen
Zehen, unterstützend bei der sog. Schaufensterkrankheit der Kettenraucher,
Darmgärung, Blähungen, träge Gallenfunktion, Wurminfektion,
Roemhild-Syndrom, unterstützend bei Diabetes. Frischer Knoblauchpresssaft
wirkt auch bei Fußpilz. Knoblauch ist reich an Spurenelementen,
darunter dem in unserer Nahrung oft knappen Selen. Dieses ist u.a. wichtig
zur Erhaltung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Zubereitung/ Anwendung:
Mutige nehmen täglich 1-2 feingeschnittene Knoblauchzehen ein. Vorsichtige
oder Berufstätige nehmen ein wirkstoffkonstantes Fertigpräparat
oder den mit dem Knoblauch verwandten Bärlauch. Bärlauch wird
ähnlich wie Knoblauch verwendet. Bei akuten Darmstörungen genügt
eine kurzzeitige Knoblauchanwendung.
Kümmelfrüchte
Unsere wohl beste Heilpflanze bei Blähungen und Krämpfen
im Magen- Darmbereich, unterstützend bei Leber- und Gallebeschwerden
sowie nervösen Herz-Magenbeschwerden; ferner milchbildend.
Zubereitung/ Anwendung:
Man übergießt einen Teelöffel voll Droge, die man nach
Möglichkeit unmittelbar davor im Mörser etwas gestoßen
hat, in einer großen Tasse mit kochendem Wasser und läßt
bedeckt 10 Minuten ziehen. Der Tee wird zwischen den Mahlzeiten getrunken,
insbesondere zu blähenden Speisen, wie Kohl, neuen Kartoffeln. Gleiches
erreicht man durch einfaches Zerkauen
von 2 Messerspitzen Kümmel.
Lindenblüten
Zur Schwitzprozedur bei Erkältungskrankheiten. (Die Schwitzbereitschaft
des Körpers ist täglich ab 15°° Uhr am größten).
Reizhusten.
Zubereitung/ Anwendung:
2 Teelöffel geschnittene Lindenblüten werden in einer großen
Tasse mit kochendem Wasser überbrüht.
Man läßt bedeckt 5 Minuten ziehen und trinkt den Tee nach Ansüßen
mit Honig möglichst warm und rasch.
Löwenzahnwurzel,
Löwenzahnkraut mit Wurzel
Anregung der Leber zur Mehrproduktion von Gallenflüssigkeit,
bei Gallensteinen, Steigerung der Harnmenge, Bittermittel bei Magensäuremangel.
Außerdem wird über günstige Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse,
bei chronischem Rheumatismus und Ekzemen berichtet. Der weiße Milchsaft
kann zum Betupfen bei Warzen versucht werden.
Zubereitung/ Anwendung:
Die Tagesmenge wird bereitet durch Kaltansetzen von 3 (-4) gehäuften
Teelöffeln geschnittener Wurzel mit zwei großen
Tassen Wasser. Der Ansatz wird zum Kochen erhitzt und warm abgeseiht.
Man trinkt zu dem Absud zu den Mahlzeiten 1Tasse.
In gleicher Weise wird die ähnlich wirkende Mischung aus Löwenzahnwurzel
mit Kraut zubereitet und angewendet. Löwenzahn dient auch zur sogenannten
Frühjahrskur. Diese muß wenigstens 1 Monat lang durchgehalten
werden, wobei morgens und abends 1 Tasse der Drogenabkochung getrunken
wird. Auch chronischer Rheumatismus kann nur bei Langzeitanwendung günstig
beeinflußt werden. Preßsaft aus frischem Löwenzahn ist
ebenfalls gebräuchlich.
Pfefferminzblätter
Anregung der Galleproduktion bei Gallenbeschwerden (Gallensteine), Blähungen,
Magen- und Verdauungsbeschwerden, auch mit Krämpfen, ferner unterstützend
bei Übelkeit, Brechreiz und Durchfall.
Zubereitung/Anwendung:
1 Eßlöffel voll Schnittdroge wird in einer Tasse mit kochendem
Wasser überbrüht. Man läßt 10 Minuten bedeckt ziehen.
Bei krampfartigen Beschwerden und Entzündungen erhöht der Zusatz
von 1 Teelöffel voll Kamilleblüten die Wirkung.
Der frisch bereitete, warme Tee wird ungezuckert oder mit Süßstoff
gesüßt zwischen den Mahlzeiten getrunken.
Schafgarbenkraut
Als aromatisches Bittermittel innerlich bei Appetitmangel, Blähungen,
Darmkrämpfen, Magenstörungen, außerdem volksmedizinisch
bei unregelmäßiger und/ oder schmerzhafter Menstruation. Äußerlich
zu Umschlägen und Bädern bei schlecht heilenden Wunden.
Zubereitung/ Anwendung:
Bereitung der Tagesmenge durch überbrühen von 2 Eßlöffeln
voll Schnittdroge mit 3/4 Liter kochendem Wasser und 10minütigen
Ziehenlassen. Man trinkt ungesüßt zu den Mahlzeiten 1-2 Tassen
Tee, bei Menstruationsbeschwerden
3 Tage vor Einsetzen der Blutung und dann die folgenden 4 Tage. Zu Umschlägen
und Bädern wird ein Drogenaufguß in gleicher Weise bereitet.
Spitzwegerich
Innerlich: Bronchialverschleimung, insbesondere Husten bei Kindern,
Äußerlich: Volksmedizinisch bei Insektenstichen, Blutergüssen,
Furunkeln.
Zubereitung/ Anwendung:
2 Teelöffel voll Schnittdroge werden mit 1 Tasse Kaltwasser zum Sieden
erhitzt und nach 5 Minuten abgeseiht. Der mit Honig gesüßte,
frisch bereitete Tee wird 3mal täglich gut warm getrunken. Zur äußerlichen
Anwendung werden die frischen Blätter so zwischen den Händen
zerrieben, daß der Saft austritt. Die Blätter werden dann auf
die betroffene Hautpartie gelegt und mit
einer Binde fixiert. Bienen- und Wespenstiche betupfen. Bei Bienenstich
zuvor Stachel entfernen.
Teufelskralle
(Wurzel)
Verdauungsschwäche, Appetitmangel, unterstützend bei
Rheuma und Athritis.
Zubereitung/ Anwendung:
Bereitung der Tagesmenge durch Überbrühen von 1 gehäuften
Teelöffel der Schnittdroge mit 1/2 Liter kochendem Wasser.
Man läßt bedeckt über Nacht stehen, seiht am nächsten
Morgen ab und trinkt vor den Mahlzeiten je 1 Tasse kalten Tee.
Der bittere Geschmack kann durch Süßstoff gemildert werden.
Kurmäßige Anwendung über mehrere Wochenist unerläßlich.
Nicht anwenden bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
Zinnkraut, Schachtelhalmkraut
Anregung der Nierentätigkeit, Nierengrieß, harntreibend.
Nicht anwenden bei Wasseransammlungen (Ödemen) infolge eingeschränkter
Herz- und Nierentätigkeit.
Zubereitung/ Anwendung:
2 Teelöffel voll Schnittdroge werden mit einer großen Tasse
Wasser 5 Minuten leicht gekocht. Man läßt den Ansatz 10 Minuten
ziehen und trinkt morgens, mittags und abends je 1 Tasse voll.
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